Medientag nordfuel Mai 2023

Produktionsstart am Küstenkanal ist für Herbst vorgesehen – 60 neue Arbeitsplätze

FRIESOYTHE Der Bau eines der größten und modernsten Biomethan-Werke Europas im c-Port am Küstenkanal (Kreis Cloppenburg) geht in die finale Phase. „Bisher läuft alles nach Plan“, freut sich Simon Detscher, dessen Unternehmen revis bioenergy GmbH (Münster) das Werk geplant hat und als Generalunternehmer für den Bau verantwortlich ist. Bis zum Herbst soll mit der Inbetriebnahme des ersten Bauabschnitts des Millionenprojektes begonnen werden. „Nach etwa sechs Monaten werden wir dann 2024 die Zielleistung erreichen“, so Jan-Hendrik Friedrichs, Geschäftsführer der nordfuel GmbH (Friesoythe), die das Werk betreiben wird.

Technische Architektur mit hocheffizienten Abläufen

Bis der Startschuss für die Verarbeitung von Wirtschaftsdünger – das sind Mist und Gülle – in einigen Monaten fällt, werden auf der Baustelle in großen Schritten die Arbeiten weiterlaufen. Detscher: „Die gesamte technische Architektur des Werkes setzt auf hocheffiziente Abläufe. So kommt eine vollautomatisierte ´Fütterung‘ der Anlage mit Wirtschaftsdünger über zwei parallel arbeitende Kräne zum Einsatz und die Fermenter sind nach unserem Konzept gebaut, um mit einem reduzierten Energieeinsatz optimale Ergebnisse zu erzielen.“ In der Endausbaustufe ist geplant, dass die nordfuel GmbH im Jahr etwa 690 GWh Biomethan ins Netz einspeisen und grünen Kraftstoff CNG/LNG herstellen wird. Der Kraftstoff werde einen erheblichen Beitrag zur Dekarbonisierung des Schwerlastverkehr leisten.
revis-Anlagenkonzept steht für Nachhaltigkeit
Detscher ist im Rückblick dankbar, dass die Verantwortlichen des c-Port das Konzept und die Umsetzung des Projektes in den vergangenen Jahren stets unterstützt haben und der Austausch mit den zuständigen Behörden bis zur Genehmigung stets konstruktiv gewesen sei. Die Anlage, die mit dem von der revis entwickelten Konzept entstehe, sei „mit ihren grünen Produkten ein Akzent für Innovationen im Nordwesten“, so Detscher. Das industrielle Werk stehe beispielhaft für eine nachhaltige Energiegewinnung, wie sie in Europa an vielen Stellen erfolgen könne. Detscher ist im Rückblick dankbar, dass die Verantwortlichen des c-Port das Konzept und die Umsetzung des Projektes in den vergangenen Jahren stets unterstützt haben und der Austausch mit den zuständigen Behörden bis zur Genehmigung stets konstruktiv gewesen sei. Die Anlage, die mit dem von der revis entwickelten Konzept entstehe, sei „mit ihren grünen Produkten ein Akzent für Innovationen im Nordwesten“, so Detscher. Das industrielle Werk stehe beispielhaft für eine nachhaltige Energiegewinnung, wie sie in Europa an vielen Stellen erfolgen könne.
In Spitzenzeiten bis zu 100 Experten auf Baustelle
Bis die Produktion anlaufen wird, warten auf Niklas Hense, Master of Science Bioingenieurswesen und für den Bau der Anlage mit dem revis-Team mitverantwortlich, noch spannende Wochen. „In Spitzenzeiten sind hier bis zu 100 Experten aus 30 Fachfirmen im Einsatz. Da greift ein Rad ins andere“, so Hense. „Wir haben in allen Bereich den Bau so optimiert, das so wenig wie möglich Flächen des Geländes versiegelt werden.“
Digitalisierte Prozess in der Verarbeitung
Die Dimensionen und die technische Komplexität der Anlage werde an vielen Stellen deutlich. Als Beispiel nennt Hense den Ablauf, wie der Wirtschaftsdünger in die Fermenter gelangt. „Die Lkw fahren über eine der Eingangswaage und ein komplett digitalisierter Prozess legt fest, wo die Entladung stattfindet. So gibt es keine Wartezeiten auf dem Gelände.“ Die angelieferten Reststoffe werden dann sortenrein in die Fermenter verarbeitet und gepumpt. Bis zu 1200 Kubikmeter könnten dabei pro Stunde bewegt werden. Hense: „Am Ende des Prozesses steht dann eine moderne Biogas-Reinigungsanlage, die sicherstellt, dass die Qualität unserer Endprodukte stimmt.“ Insgesamt seien für die Technik beispielsweise auf dem gesamten Gelände etwa 50 Kilometer Kabelleitungen verlegt worden, damit alle Prozessschritte jederzeit kontrolliert und gesteuert werden können.
60 Mitarbeitende mit vielen Qualifikationen
Parallel zum Bau der Anlage sorgt Jan-Hendrik Friedrichs, Geschäftsführer der nordfuel GmbH, dafür, dass die Strukturen für den Betrieb stehen. „Wir werden hier bald etwa 60 Mitarbeitende mit zahlreichen beruflichen Qualifikationen in den Bereichen Anlagenbetrieb, Instandhaltung und Verwaltung im Einsatz haben“, so Friedrichs. Die ersten Kolleginnen und Kollegen seien bereits „an Bord“. Zudem müsse der Bau des Verwaltungs- und Sozialgebäude vorangebracht und die gesamte Logistik rund um das Werk aufgebaut werden.
Ziel: Lkw-Flotte mit eigenem grünen Kraftstoff
Ziel sei es, dass die Lkw-Flotte, die zum Einsatz kommt, „mit dem klimafreundlichen Gas betankt und fahren wird, dass wir hier selbst herstellen“. Deshalb werde auf dem 13,5 Hektar großen nordfuel-Areal auch eine eigene Tankstelle gebaut, die „allerdings aus genehmigungsrechtlichen Gründen nur für uns und unsere Partner nutzbar sei wird.“  Friedrichs ist sich sicher, dass „wir in einem Jahr hier ein reibungslos laufendes Werk mit höchsten Qualitäts- und Sicherheitsstandards haben“. Er freue sich bereits jetzt, dann Interessierten bei Werksführungen im Detail zeigen zu können, „wie es uns gelingt, Gülle und Mist so nutzbar zu machen, dass daraus grünes Gas wird, das seinen Teil zur Energiewende in Deutschland leistet“.
Zahlen – Daten – Fakten
  • Eine der modernsten und größten Biogasanlagen Europas auf einer Fläche von etwa 13,5 Hektar
  • Verarbeitung von ca. 1 Millionen Tonnen Wirtschaftsdünger (überschüssigem Mist und Gülle) pro Jahr zur Herstellung von grünem Kraftstoff in Form von LNG
  • Jahreskapazität: ca. 7.400 Nm³/h Biomethan
  • Jahreseinspeisung: ca. 690 GWh
  • 105.000 t/a flüssiges CO2 wird gewonnen
  • 8.000 t/a NH₃ grüner Ammoniak
Technische Details:

In dem Werk wird eine Vielzahl von im Detail aufeinander abgestimmten Techniken eingesetzt. So wird beispielweise eine vollautomatisierte „Fütterung“ der Anlage mit Wirtschaftsdünger über zwei parallel arbeitende Kräne erfolgen. Hervorzuheben sind effizient betriebene Fermenter (Energieeinsatz von < 55 kW auf 10.000 m³) und eine effektive Aufreinigungstechnik (Druckwechseladsorption) kombiniert mit einer Schraubenverdichter-Anlage zur Verflüssigung von CO2.

Kontakt für Medienanfragen:

revis bioenergy GmbH
Tel.:  +49 (0) 251 – 60 98 45 17
E-Mail: m.muennighoff@revis-bioenergy.de

Sie tragen die Verantwortung für den Bau und den Betrieb der Biomethananlage am Küstenkanal: Simon Detscher (links) Geschäftsführer von der Firma revis bioenergy GmbH als Projektentwickler und Jan-Hendrik Friedrichs als Werkleiter der nordfuel GmbH